Nachdem vor ein paar Jahren mein erster Versuch Wachsschalen zu gießen kläglich gescheitert ist und mir der mit Wasser gefüllte Luftballon beim Eintauchen in das heiße Wachs um die Ohren geflogen ist, hatte ich lange Zeit keine große Lust mehr auf einen zweiten Versuch.
Doch nach Weihnachten sind so viele Kerzenreste übrig geblieben, dass ich es doch noch einmal versuchen wollte und mit ein, zwei Tricks hat es dann dieses Mal auch richtig gut geklappt.
Bevor du loslegst, noch ein paar Tipps worauf du achten solltest:
1.Die richtige Temperatur
Bei meinem ersten Versuch war das Wachs viel zu heiß. Kein Wunder also, dass es geknallt hat. Die ideale Eintauchtemperatur beträgt zw. 55 und 60°. Wenn du öfter Kerzen selber gießt oder Seifen und Salben selber herstellen möchtest, emfpehle ich dir die Anschaffung eines entprechenden Thermometers für Wachs*. Dieser ist bis zu 150° hitzebeständig und perfekt für eine konstante Kontrolle der Wachstemperatur.
2. Das passende Gefäß
Je schmaler und tiefer dein Gefäß zum Wachs schmelzen ist, desto größer wird deine Wachsschale – denn umso weiter kannst du den Luftballon ja eintauchen.
Benütze aber unbedingt ein Gefäß, dass du nicht mehr brauchst, denn die Wachsreste lassen sich im Anschluß nur sehr schwer wieder entfernen. Bei manchen Oberflächen gelingt es dennoch, wenn du das Gefäß zuvor einige Stunden in`s Gefrierfach gibst.
2. Wasserballon
Du brauchst keine speziellen Luftballons. Sie sollten aber nicht zu dünn sein, da sie sich so nur schwer befüllen lassen und das Risiko besteht, dass sie im Wachs platzen. Alternativ kannst du aber sehr dünne Ballons auch ineinanderstecken und doppelt nehmen.
So gießt du zarte Windlichter aus Kerzenresten
Du brauchst dafür:
- Kerzenreste oder Wachsgranulat
- Luftballons
- Thermometer* für Wachs
- Holzspatel zum Umrühren
- ein größerer Kochtopf
- ein kleineres Gefäß für das Wasserbad
- Backpier und Karton als Unterlage
- LED Teelichter
- optional: Wachsfarben* zum Einfärben
- Wachs einschmelzen
Gib zunächst deine Kerzenreste in den kleinen Topf und stelle diesen in ein Wasserbad. Dafür den großen Topf bis ca. zur Hälfte mit Wasser füllen und den kleinen oben drauf setzen. Das Wachs nun langsam schmelzen lassen, das kann eine gute halbe Stunde und je nach Wachs-Menge auch länger dauern.
Optional kannst du hier auch Färbelinsen mit deiner Wunschfarbe unterrühren.
Achte darauf, dass das kochende Wasser aus dem großen Topf nicht in das Wachs spritzt. Hin und wieder mit dem Holzspatel umrühren. - Luftballon mit Wasser füllen
Während das Wachs langsam schmilzt, kannst du in der Zwischenzeit die Luftballons mit Wasser füllen und verknoten. Den Ballon dafür einfach über den Wasserhahn stülpen und dabei nicht zu prall füllen, damit er auch noch in das Gefäß mit dem Wachs passt.
Die Außenseite der Ballons sorgfältig abtrocknen, da an den nassen Stellen das Wachs nicht haften bleibt. - Eintauchen
Wenn das Wachs vollständig geschmolzen ist, den Topf vom Herd ziehen und abkühlen lassen. Mit dem Thermometer kann man die Temperatur ganz gut kontrollieren. Auf keinen Fall sollte das Wachs zu heiß (der Ballon platzt), aber auch nicht zu kalt (keine glatte Oberfläche auf den Wachsschalen) sein.
Hat das Wachs die Temperatur von ca. 60° erreicht, kannst du den Luftballon am Knoten halten und in das flüssige Wachs tauchen, wieder hochnehmen, einige Sekunden warten und den Tauchvorgang wiederholen. Um eine stabile Schale zu erhalten, solltest du den Vorgang mindestens 12 – 15x wiederholen. Je öfter du den Ballon eintauchst, desto dicker wird die Wand – manche tauchen da bis zu 30x. Da ich aber die Wachsschalen mit Teelichtern bestücken möchte und sie möglichst hell strahlen sollen, habe ich mich für die filigranen und zarten und dafür nicht ganz so robusten Schalen entschieden. - Ballon entfernen
Die gedippten Ballons zum Aushärten auf ein Backpapier stellen. Durch das Gewicht bildet sich von ganz alleine eine gerade Fläche auf der Unterseite und verleiht der Schale einen festen Stand.
Ist das Wachs komplett erkaltet, klebst du ein kleines Stück Tesa Film auf den Ballon und stichst mit einer Nadel oder einem spitzen Messer ein kleines Loch hinein, sodass Luft und Wasser langsam und ohne Knall entweichen bzw. herauslaufen können. - Windlicht
Ein LED-Teelicht in die Mitte der Schalen stellen – fertig ist ein stimmungsvolles Windlicht.
Tipp: Um die Ränder an den Schalen gleichmäßig und eben zu bekommen, belegst du ein Backblech mit Backpapier und erwärmst es kurz im Backofen. Die Schalen kopfüber auf das warme Blech legen und so lange drehen, bis die Ränder glatt sind.
Gar nicht schwer, oder? Wenn du immer noch Kerzenreste übrig hast, kanns du dir ja als nächstes deine eigenen Duftkerzen gießen. Und wenn es ganz ohne Schmelzen sein soll, verschönere deine schlichten Kerzen doch einfach mit der simplen Serviettentechnik. Denn von schönen Kerzen hat man auch im Januar noch lange nicht genug, stimmts?
Viel Freude beim Nachmachen,
Let´s get social! Du willst keine DIY Ideen mehr verpassen? Dann folge mir auf Instagram, Pinterest oder Facebook – ich freu mich auf dich!
10 Kommentare
Ines von Sukhi
11. Januar 2019 at 15:55Wirklich eine klasse Idee, so kann man toll alte Kerzen wiederverwenden! Wird auf jeden Fall nachgemacht!
Claudia
13. Januar 2019 at 9:43Sehr schöne Idee. Ich hatte schon überlegt was ich mit den Kerzenresten diesmal anstelle. Ballons habe ich noch im Haus … nix wie los.
Viel Grüße
Claudia
Yna
13. Januar 2019 at 10:19Die Kerzen sind so wunderschön. Ist ein tolles Geschenk, wenn man wo eingeladen ist.
Den ungleichmässigen Rand finde ich eigentlich viel schöner…würde ich echt gerne mal ausprobieren.
Ich muss jetzt nur jedes mal an den Knall denken 😉
Lieben Gruß, Yna
Ein Dekoherzal in den Bergen
13. Januar 2019 at 12:19TOLLE IDEE…. man hot ja immer solche riúmlegen,,,,
wünsch da no an feinen TOG
bussale bis bald de BIRGIT
DIY : Recycler ses restes de bougies - Les Ateliers d'Angélique
14. Januar 2019 at 11:26[…] d’aller plus loin, vous pouvez retrouver le DIY original en allemand par ici. Les photos appartiennent à l’auteure de […]
Vanessa
17. Januar 2019 at 14:15So eine schöne Idee und tolle Anleitung!
Vielen Dank und herzliche Grüße- Vanessa
6 Weekend DIYs to Try - Paper and Stitch
23. August 2019 at 14:05[…] 1. how to make a budget-friendly curtain rod (it costs less than $10 to make) 2. DIY clay hair clips from The House that Lars Built 3. how to paint on glass (great for vases, glassware, etc) 4. how to build a greenhouse (!!!) from A Beautiful Mess 5. minimal DIY wall hanging for eucalyptus, etc (under $15 to make btw) 6. DIY waxed balloon vessels from Sinnen Rausch […]
Julia
12. Dezember 2020 at 10:22Super Idee, doch vor allem sehr gute & präzise Beschreibung der einzelnen Schritte, ergänzt mit vielen Tipps! Meine Tochter (11) hat gerade dank Dir drei tolle Windlichter (in der vorletzten Schicht noch mit angetrockneten Blättern) fast ohne Unterstützung gemacht.
Rebecca
12. Dezember 2020 at 16:39Oh wow, das freut mich sehr!
Danke für die schöne Rückmeldung und viel Freude mit den selbstgemachten Windlichtern. 🙂
LG Rebecca
Baas Eva
31. Dezember 2023 at 13:11Hallo ,mir ist der Luftballon nun schon das zweite mal in meiner Küche explodiert/geplatzt.
Ich werde mir nun erstmal ein Thermometer zu legen und es dann nochmal versuchen.