Wenn ich früher gemeinsam mit meiner Freundin ihre Oma besucht habe, hat diese uns jedes Mal selbstgebackenes Bauernbrot kredenzt. Und statt Honig gab es immer leckeren Löwenzahn-Sirup, den sie im Frühjahr direkt von der Wiese hinter ihrem Haus geerntet hat. Anfang April – wenn der unempfindliche Löwenzahn zu blühen beginnt – war die Wiese nämlich jedes Jahr strahlend gelb und voller Bienen und dicker Hummeln. Ein wahrer Festschmaus für die fleißigen Tierchen.
Die Heilpflanze im Frühling: Der Löwenzahn
Aber auch uns Menschen tut das vermeintliche Unkraut gut. Dank der blutreinigenden und blutbildenden Eigenschaften regt der Löwenzahn die Verdauung an, unterstützt Leber und Galle und hilft bei chronischen Hautleiden. Die Bitterstoffe der Heilpflanze wiederum kurbeln den Stoffwechsel an und so eignet sich der Löwenzahn auch wunderbar für eine Frühjahrskur.
Der Sirup schmeckt sehr fruchtig und intensiv nach Löwenzahnblüten. Er passt wunderbar zu Desserts, zum Abschmecken von Salaten, für verschiedene Saucen, aber auch pur zum Käse! Wir trinken ihn besonders im Sommer am liebsten als erfrischenden Durstlöscher mit Mineralwasser gespritzt. Das Rezept für den besten Löwenzahn-Sirup habe ich natürlich verraten bekommen, und teile diesen gerne auch mit dir!
Die Löwenzahnblüten sammelt man am besten um die Mittagszeit, wenn alle Blüten geöffnet sind. Zu Hause die einzelnen Blüten vorsichtig waschen und mit einem kleinen Messer die gelben Blüten von den grünen Blütenständer ablösen. Das dauert ein wenig, aber die Mühe lohnt sich. Versprochen! Die Zitronen sorgfältig waschen, die Schale mit einem Sparschäler (ohne das Weiß) abschälen und die Zitronen auspressen. Die Blüten zusammen mit dem Wasser, der Zitronenschale und dem Zitronensaft einmal aufkochen lassen, vom Herd nehmen und ca. 2 Stunden oder am besten noch über Nacht durchziehen lassen. Anschließend die Masse durch ein feines Sieb abseihen. Den Saft mit dem Rohrzucker mischen und unter ständigem Rühren sanft köcheln lassen, bis sich der ganze Zucker aufgelöst hat. Danach noch ca. 3 Stunden leicht köchelnd einkochen, bis er die Konsistenz von Honig bekommt. Eine Gelierprobe auf einem kleinen Teller machen und in saubere, zuvor ausgekochte, Gläser füllen. Den Sirup kühl und dunkel lagern und nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren und bald verbrauchen. Löwenzahnsirup schmeckt besonders zum Süßen von Tee, Joghurt - oder Quarkgerichten und eignet sich als veganer Honigersatz. Außerdem lässt er sich sogar zu Löwenzahneis weiter verarbeiten.
Gesunder Löwenzahn-Sirup
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Zutaten
So wird´s gemacht
Tipp
Viel Spaß beim Sammeln und Genießen!
Herzlichst
Rebecca
12 Kommentare
Insel der Stille
25. April 2018 at 12:26Was für eine schöne Idee. So selbst gemachter Sirup ist zudem viel leckerer als der gekaufte. Wie gut, dass in unserem Garten reichlich Löwenzahn wächst 🙂
Liebe Mittiagsgrüße,
Sabine
Rebecca
28. April 2018 at 9:45Das finden wir auch, liebe Sabine! Selbstgemacht schmeckt am besten.
Ein schönes Wochenende mit viel Sonne wünsch ich dir,
Rebecca
Irene
25. April 2018 at 12:30Oh, vielen Dank für das Rezept. Ich gehe gleich raus auf die Wiese und pflücke mir etwas Löwenzahn.
Lg. Irene
http://www.moliba.blogspot.com
Rebecca
28. April 2018 at 9:47Gutes Gelingen, liebe Irene!
Antje Weinert
1. Mai 2018 at 12:03Hallo Rebecca,
welchen Zucker nimmst Du denn genau? Weißen, oder braunen? Rohrucker ist ja nur der Überbegriff und ich habe Sorge, dass brauner oder sogar Vollrohrzucker den Geschmack vielleicht zu sehr verändert?
Danke und einen schönen 1. Mai.
Antje
Rebecca
1. Mai 2018 at 16:58Hallo Antje,
du hast recht: Ich habe den braunen Rohrohrzucker verwendet. Ich habe es im Text schon ausgebessert.
Gutes Gelingen wünsch ich dir!
Antje Weinert
3. Mai 2018 at 7:40Danke für die schnelle Antwort!
Bettina
6. Juli 2018 at 13:33Löwenzahn ist wirklich eine kleine Wunderwaffe für das Verdauungssystem! Ich habe, als ich monatelang mit Verdauungsstörungen zu kämpfen hatte mit einer Bioresonanz-Therapie begonnen, um meinen Körper zu entschlacken und alle Gifte heraus zu holen. Dabei habe ich auch den Löwenzahnsaft entdeckt, den ich unterstützend zu mir genommen habe. Inzwischen fühle ich mich so fit wie noch nie und den Löwenzahnsaft nehme ich immer noch. 🙂
LG
Bettina
Heilkräuter-Rezept im April: Löwenzahn-Sirup - kreativ-welt.de
1. August 2018 at 11:27[…] on 14. Mai 2018 Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf dieser Seite […]
Yve
18. Januar 2020 at 16:11Liebe Rebecca,
eine schöne Idee, die ich auch von meiner Omi kenne. Auch sie hat jahrelang Löwenzahn Sirup hergestellt und ich habe ihn meist ganz dick auf eine Scheibe frisches Weißbrot (vom Bäcker) geschmiert. Das war übrigens in den 80′ er Jahren in der ehemaligen DDR. So lange ist es her. Ich werde das dieses Jahr auch mal wieder aufnehmen und fleißig Löwenzahn sammeln.
Dein Blog ist übrigens toll! Erinnert mich an die skandinavischen Seiten, denen ich folge. Kein Schnickschnack….so natürlich und geschmackvoll. Mach weiter so! Viele Grüße aus Schweden.
Yve
Rebecca
18. Januar 2020 at 16:29Liebe Yve,
danke für dein schönes Feedback. Das freut und motiviert mich sehr. 🙂
Alles Liebe und herzliche Grüße aus Österreich,
Rebecca
Paola
14. Februar 2021 at 10:14Hallo 😊 wäre es möglich den Zucker durch Birkenzucker oder Agavendicksaft zu ersetzen?
Wir haben hier auch viel Löwenzahn aber wohnen leider nah an der Straße.. Wäre es besser ihn etwas weiter weg am Feld zu sammeln?
Danke und LG